Ganz der Schule der Cheap Art verpflichtet wie z.B. ihr Bruder im Geiste Jim Avignon, verzichtet Fehmi Baumbach auf jedwede elitäre Bedeutungshuberei. Ihre Kunst besticht vielmehr dank ihrer Mischung aus Agit-Prop und Neodadaismus. Mit zwei, drei gekonnten Messerschnitten in Sachen Intelligenz und Herzensbildung erobert sie Ausstellungsbesucher weltweit.
Spex-Autor Christoph Braun erfand für sie den Begriff „aphoristisches Entertainment“. Entertainment ist es aber nicht allein, das Fehmi Baumbach liefert: Ihre Arbeiten denken vor sich hin, stellen Fragen, bieten Trost und sind manchmal wie geschaffen dafür, über den Schreibtisch gehängt zu werden („HUUH SCHNELL WEG BEVOR DAS ALLTAGSMONSTER MICH WIEDER EINFÄNGT“). Fehmi Baumbachs geschnittene und geklebte Kunst ist wie eine Freundin, die manchmal etwas versponnen wirkt, aber den Nagel immer genau auf den Kopf trifft.
Noch vor der eigentlichen Vernissage am 12. November wird der nun wirklich hinlänglich bekannte Jens Friebe aus seinem Roman “52 Wochenenden” lesen, zu dem die Frankfurter Allgemeine Zeitung meinte: So nah in “52 Wochenenden” alles an allseits bekannten Alltäglichkeiten ist und diese präzise und pointiert abgebildet, so sehr spinnt Friebe im nächsten Moment völlig unspektakuläre Begebenheiten ins Absurde oder ergeht sich in literarischen Persiflagen und purer Sciencefiction.”
Friebes Debüt erzählt vom erfüllten Leben einer Boheme, deren Vertreter sich je nach biografischer Disposition nicht so recht zwischen Containern, Familiengründung, Jophopping und Papa-zahlt-forever entscheiden können – alles scheint möglich, nur der Rückfall in die Langeweile nicht. Das Resultat sind seltsam schöne Geschichten, die einen Moment des Lebensentwurfs feiern, der unter neoliberalen Vorzeichen langsam dem Vergessen überantwortet wird.
In der Walpodenakademie wird zudem Fehmi Baumbach, deren Ausstellung im Anschluss eröffnet wird, Jens Friebe mit dem Vortrag ihrer furiosen Aphorismen begleiten, und später dann unterstützt vom DJ-Team “Kein Fisch Kein Fleisch” den Abend austanzen lassen.
Der Apfel ist an allem Schuld – nicht die Schlange, nicht Adam oder Eva! Das Aktionskollektiv des Mainzer Kunstvereins Walpodenstraße 21 e.V. performt Gott und wird die erbsündige Frucht höchstpersönlich in einer alttestamentarischen Achterbahn der allerhochnotpeinlichsten Behandlung durch die Oberwelt zentrifugieren und ihm in barbarischen Reinigungsritualen Klänge, Säfte und skulpturale Extrakte abpressen. Ziel ist es, die Menschheit in dem orgiastischen Happening endlich mit der Vertreibung aus dem Paradies auszusöhnen und den Apfel reinzuwaschen.
Als Kulisse für den fruchtigen Exorzismus dient die Gruppenausstellung “Von Wegen zum Paradies”.Die Sehnsucht nach einem Leben im Paradies zählt zu den ältesten Träumen der Menschheit. Seit dem biblischen Bild seiner Vertreibung beschäftigt den Menschen nichts mehr als die Vorstellung vom Garten Eden und die Anstrebung paradiesischer Zustände im Dies- oder Jenseits. So unterschiedlich wie die Vorstellungen vom angestrebten Ziel selbst, die von der Unsterblichkeit, ewiger Jugend und Schönheit über eine gerechte Weltordnung bis hin zu den Heilsversprechen selbsternannter “Einkaufsparadiese” reichen, sind auch die Ideen vom Weg dorthin. Ist für die einen der Weg schon das Ziel, begeben sich andere mit Hilfe von Meditationen auf die Suche und wieder andere glauben durch die Anhäufung materieller Reichtümer dem Paradies näher zu kommen. Die Mitglieder des Mainzer Kunstvereins Walpodenstr. 21 e.V. und ihre Gäste haben sich mit diesem Streben künstlerisch auseinander gesetzt und präsentieren die Ergebnisse dieses Prozesses in einer “wegweisenden” Schilder-Ausstellung, an der mehr als 30 Künstler beteiligt sind.
Die Ausstellung mit Arbeiten des Britischen Künstlers wurde am 7. Juli mit einem Konzert seiner sich auf Europatour befindlichen Band Levenshulme Bicycle Orchestra (Manchester) in der Walpodenkakademie vor begeistertem Szene- Publikum eröffnet und wird noch bis zum 28. August dort zu sehen sein.
Während seine Bandkollegen auf Fahrradteilen wie Rahmen, Reifen, Sattel und Speichen dadaististisch-perkussive Klangcollagen entwickelten, ergänzte Sänger und Keyboarder Zeke Clough die aus farbigen und schwarz/weißen Drucken kontrastierende Ausstellung live(!) durch eine 1,40x 3m große Zeichnung mit Kohlestiften und Markern auf der Bühne.
Der Mainzer Kunstverein Walpodenstraße 21 e.V. präsentiert am Freitag 20. August um 20.00 den die Ausstellung flankierenden Katalog Proto Murk issue two mit Zeichnungen und Comics aus der surrealen Welt von Zeke Samuel Clough, die zuweilen an einen Mix aus den düsteren Alien-Vorlagen eines H.R. Giger und Motiven aus der drogengeschwängerten Comicwelt von Robert Crumb erinnert. Außerdem wird die Videoinstallation Live Drawing mit Bildern und Filmausschnitten vom Auftritt am 7.7. zu sehen sein, mit der Kurator Alfred Mainzer Jr. den Enstehungsprozeß der Livezeichnung beim Konzert abbildet.
DPC Abzüge erhältlich für 10,- € bis 30,- € in den Formaten ~ A2 und A3
Ausstellung bis 12.06.2010 jeweils Samstags 10-18h
Flux Connection
Die Flux Factory in New York City ist eine pulsierende Art Community mit Ateliers und Wohnraum für innovative Künstler und Kuratoren, die in der Walpodenakademie ein interaktives und interdisziplinäres Programm präsentieren werden. Die Besucher erwartet eine internationale Netzwerkveranstaltung zum Anfassen mit Licht, Film, Klang und Grafik.
Paula Castro (Argentinien/Frankreich) Zeichnung und Installation
Marie Losier (Kanada/USA) Film und Installation
Satoshi Morita (Japan) sonic space labs
Julius Schmiedel (Köln) Lichtinstallation
Meng-Hsuan Wu (Taiwan) Performance
Programm:
18h „Flux Opening“
19h „Klanghelm Anprobe“ mit Satoshi Morita
20h „Sweet & Sassy1“ experimentelle Kurzfilme mit Marie Losier
22h „Sweet & Sassy2“ weitere Kurzfilme von Marie Losier
23h „DJ Panele im Panoptikum“
Sehr geehrte Herren Kollegen
Vielen Dank für die freundliche Überweisung ihres Patienten
Untersuchung vom 30.04.2001 – LWS-CT
LWK 3/4: Höhenminderung des ZWR, circumferentielle Protrusio der Bandscheibe
LWK 4/5: Höhenminderung des ZWR, Medianer, gering rechtsbetonter Prolaps.
LWK 5/S1: Höhenminderung des ZWR. Medianer Prolaps der die Wurzel S1 bds. tangiert.
Beurteilung: Medianer, gering rechtsbetonter Prolaps LWK 4/5 und medianer Prolaps LWK 5/S1.
Mit freundlichen kollegialen Grüßen
10. bis 22. April 2010
Ausstellungseröffnung Freitag, 9. April 2010, 18h Rathausgalerie
Im Anschluss daran laden wir ein zum gemütlichen Ausklang in die Walpodenakademie.
Der Mainzer Kunstverein Walpodenstraße 21 e.V. feiert sein zehnjähriges Jubiläum!
Die ehemaligen Kellerkinder sind dem Gewölbe in der Walpodenstraße entwachsen und vermitteln kontinuierlich ihren interdisziplinären Ansatz zwischen Bildender Kunst, Musik und Performance in der Walpodenakademie (Neubrunnenstraße 8). Mit der Ausstellung Past Present Future dokumentieren die Vereinsmitglieder im Rathaus die unabhängige Kulturarbeit eines wichtigen experimentellen Netzwerkes der Mainzer Kunstszene inklusive Bild, Ton und Film in einer facettenreichen Schau.
Abseits vom Mainstream und seit mehr als einem Jahr unkonventioneller, interdisziplinärer Kunst- und Kulturarbeit in den neuen Räumen im Mainzer Bleichenviertel, wird die Kunst gefeiert, die im Verein am schönsten ist.
Die Vereinsausstellung des Kunstvereins Walpodenstraße 21 e.V. unter dem Motto „Kunst ist im Verein am schönsten “ hat mittlerweile Tradition. Dieses Jahr zum vierten Mal, stellen die Vereinsmitglieder ihre Arbeiten dem Mainzer Publikum vor.
Die Mitglieder präsentieren sich mit überraschenden Einblicken und Sichtweisen in ihre künstlerischen Disziplinen, wie z.B. Installation, Illustration, Malerei, Grafik, Performance und Fotografie.
Brandstifter • Gott 30 • Alfred Gronak • Reinhard Hammann • Joachim Holz • Alice K. • Kupferfrosch • Martin Micheel • Seetha Karoline Rao • Jürgen Rinck • Barbara Rößler • Tanja Roolfs • Stefan Saeger • Violetta Vollrath • Lars Wehr
Die vorweihnachtliche Kunstaktion startet mit einer gewohnt außergewöhnlichen Vernissage am 4.Dezember 2009 um 20 Uhr
Die Ausstellung geht bis zum 20.12.2009
Öffnungszeiten : Sa/So 14 -18Uhr und nach Absprache